„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“
Aristoteles
Freie integrativere Aufstellungsarbeit
Freie integrativere Aufstellungsarbeit ist eine erweiterte Methode aus den ursprünglichen Aufstellungsarbeit/ Aufstellung, bei denen die Mitglieder eines Systems z.B. der Familie oder einer Organisation einzeln positioniert (Lt. Aufstellungsarbeit: aufgestellt) werden und miteinander in Beziehung gesetzt werden.
Freie integrativere Aufstellungsarbeit ist eine Methode die sowohl offen als auch verdeckt durchgeführt werden kann. Dieser Methode ist in der erste Linie auf die Bedürfnisse der Klienten ausgerichtet und kann frei von den Klienten gewählt werden. Zudem ist sie auch deshalb „frei“ und „integrativ“, weil sie nicht nur mit Personen, sondern zusätzlich z.B. mit Symbolen gestaltet werden kann.
Eine Aufstellung kann Klarheit in die Beziehungsmuster einer Familie bringen und neue Erkenntnisse über Mechanismen und eingespielte Muster, die wir in unserer Familie unbewusst und unreflektiert übernommen haben aufzeigen. Oft ist das der erste Schritt zu neuen, konstruktiven Beziehungen in der Familie und im eigenen Leben. Wer ohne konkrete Fragestellung in eine Aufstellung geht, kann jedoch keine konkreten Antworten erwarten. Daher ist eine klare Formulierung des Anliegens im Vorfeld wichtig.
Um das System auszugleichen, werden oft stellvertretend und unbewusst Schuldgefühle, Krankheiten, nicht gelebte Gefühle unserer Vorfahren übernommen. Diese Übertragungen sind in der Aufstellungsarbeit bereits gut bekannt. Bis jetzt konnten sie jedoch nicht wissenschaftlich belegt werden. In der letzten Jahren finden wir zunehmend neue Forschungsergebnisse der junger Wissenschaft: Epigenetik, die darauf hinweisen, dass nicht nur die Krankheiten, sondern auch die Traumatas, bis zu vier Generationen zurück, das Erbgut der Nachkommen beeinflussen kann. Dadurch wird die Auswirkung der Übertragungen in verschiedenen Systemen immer mehr sichtbar und nachvollziehbar. Die Aufstellungsarbeit bietet hier unten anderen gute Möglichkeit mit Übertragungen in den Systemen zu arbeiteten.
Aufstellungsarbeit in der Gruppe oder in Einzelarbeit
Aufstellungen können in einer Gruppe mit echten Personen die jeweils als Stellvertreter ein beteiligtes Mitglied verkörpern oder auf einem sogenannten Systembrett (mit Figuren und Symbolen) in Einzelarbeit erfolgen.
Auch wenn die einzelnen Mitglieder durch Personen verkörpert werden, handelt es sich dabei nicht um ein Rollenspiel.
Die Rolle der Stellvertreter/Repräsentanten
Als Stellvertreter, betritt man Energiefelder, anderer Personen und weiß plötzlich wie diese Person sich in Situationen fühlt.
Die Stellvertretung ist eine sehr wertvolle Erfahrungsmöglichkeit, da die eigene Seele Erfahrungen machen kann, ohne Sie selbst erleben zu müssen.
Oft kann man in den Stellvertretungen parallelen zum eigenen Leben bzw. zu den eigenen Themen wahrnehmen. Neben die Stellvertreter-Erfahrung, fungieren die Personen immer noch als reale Menschen in dargestellte Systembild. Allein durch diese Erfahrung als Repräsentant können sich zusätzlich eigene Themen mit auflösen.
Ablauf einer Aufstellungsarbeit in der Gruppe
In einem kurzen Vorgespräch direkt vor der Aufstellung werden die Rollen und Positionen der Aufstellung geklärt. Je nach Absprache mit dem Klienten, kann das Vorgespräch ohne Gruppe stattfinden. Somit kann das Thema möglichst privat bleiben und allzu viele Interpretationen werden von vornherein ausgeschlossen.
Offene Aufstellung
Offene Ausstellungen werden meistens in einer Gruppe durchgeführt. Nachdem das Anliegen der aufzustellenden Person geklärt wurde, werden vom Klienten oder dem AufstellungsleiterIn (betrifft meistens teilweise verdeckte/halboffene Aufstellung und freie integrative Aufstellungsarbeit) Repräsentanten gewählt und im Raum positioniert. Die Stellvertreter werden gebeten z.B. den Vater, Mutter, usw. zu vertreten. Die Stellvertreter werden nach dem Gefühl der Klienten zueinander oder voneinander im Raum positioniert/aufgestellt. In der offenen Aufstellung stellt der Aufstellungsleiter das System um und schaut, wie es darauf reagiert, das kann nicht genau vorhergesagt werden, sondern beruht auf dem Versuch, die Ordnung wiederherzustellen.
Teilweise verdeckte/halboffene Aufstellungsarbeit
„Teilweise verdeckte“ bzw. „halboffene“ Aufstellungsarbeit bedeutet, dass das Anliegen nicht offen besprochen wird und die Repräsentanten wissen nicht, wen sie vertreten. Der Klient in der teilweise verdeckten Arbeit wellt meistens selbst die Repräsentanten aus und ist damit informiert, wer wen vertritt. Der Klient ist dadurch nicht unbefangen in seiner eigenen Bewegung und Betrachtung.
Wann ist eine Familienaufstellung sinnvoll?
Eine Aufstellung ist kein Allheilmittel. Zudem ist eine Aufstellung nicht mit Therapie gleichzusetzen. Sie kann aber Sinn machen, wenn beispielsweise Probleme vermutlich mit der Familiensystem zu tun haben. Wer eine Aufstellungsarbeit machen möchte, sollte daher auch eine konkrete Frage haben. Fragestellungen oder
Gründe für eine Aufstellung können folgende sein:
-Unerklärliche, immer wiederkehrende Belastungen, Krisen und Trennungen
-Vermutete Blockaden durch Glaubenssätze, die im Familiensystem gelten (z.B. Man muss sich die Liebe verdienen, Eine Trennung ist Sünde! etc.)
-Starke Schuldgefühle, Verpflichtungen, die nicht erklärbar sind.
-Ein vermutetes oder tatsächlich erlebtes Trauma innerhalb der Familie
-Konflikte in der Familie oder am Arbeitsplatz
-Vermeidung von Kontakt mit nahestehenden Personen
-psychische und körperliche Erkrankungen
-Unerfüllter Kinderwunsch
-Selbstwertprobleme, Etc.